Bei herrlichstem Wetter konnte am Sonntag, den 03. Juni 2018 das 300-Jahre Jubiläum der Aukapelle in Nankendorf gebührend gefeiert werden. Die Feierlichkeiten begannen um 9.30 Uhr droben am Auberg an der „Maria-hilf – Kapelle“ mit einem Gottesdienst. Es kamen viele, um an den besonderen Gottesdienst teilnehmen zu können: Bereits um 8.00 Uhr zuvor wallten die Waischenfelder früh an der Stadtkapelle los, um rechtzeitig oben am Auberg zu sein. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Familien und Senioren aus Nankendorf und Löhlitz kamen den Berg hinauf, um mit dabei zu sein.
Pfarrer Lugun hielt mit seiner lockeren und fröhlichen Art den Gottesdienst sehr entspannt. Stephan Stöckel, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats Nankendorf wies in seiner Dankesrede auf die wichtige Bedeutung der Kapelle als trostspendenden Ort hin. Auch Bürgermeister Pirkelmann von der Stadt Waischenfeld sprach zum Schluss Dankesworte, die vor allem den fleißigen Helfern galt, die zur Sanierung der Kapelle beigetragen haben. Einen ganz besonderen Dank galt Margarete Schnörer aus Nankendorf, die jahrzehntelang ehrenamtlich die Aukapelle pflegte und hegte sowie frische Blumen angebracht hatte – ein sehr bewegender und schöner Moment.
Musikalisch umrahmte der Waischenfelder Musikverein die Feierlichkeiten. Viele betend- und singende Gläubige wurden von Pfarrer Lugun unter dem Baldachin, den Ministranten aus der Pfarrei Nankendorf und Waischenfeld, den Kirchen- und Pfarrgemeinderäten, den Kommunionkindern, der FFw Nankendorf, der FFw Löhlitz, der Soldatenkameradschaft Nankendorf-Löhlitz, des Schützenverein Hirschensprung und Schützenverein Tell Löhlitz begleitet. Die eucharistische Prozession begann um 9.25 Uhr und ging zuerst den Auberg hinunter, vorbei an der Mühle und wieder hoch zur Pfarrkirche St. Martinus. Dann wurde um kurz vor zehn Uhr in die Kirche eingezogen, wo der Gottesdienst mit Tantum Ergo und Te Deum endete.
Anschließend fand das alljährliche Pfarrfest bei der Pfarrkirche statt, welches seit dem Jahr 1998 in der Kirchengemeinde gefeiert wird. Deshalb ist es ganz nebenbei, auch für dieses kleine Fest ein 20-jähriges Jubiläum. Alle Bürgerinnen und Bürger waren von Pfarrer Lugun mit den Kirchen- und Pfarrgemeinderäten herzlich dazu eingeladen.
Für alle Gäste gab es zum Mittagstisch Wildschwein- und Sauerbraten, Klöße und Blaukraut. Auch gab es dazu Gegrilltes mit gespendeten diversen Salaten. Nachmittags ab 14 Uhr wurde Kaffee und Kuchen serviert. Auch für die Kinder gab es wieder tolle Aktionen. Der Erlös des Pfarrfestes wird zur Erneuerung der Heizungsanlage von Pfarrkirche und Pfarrheim gespendet.
Auch Pastoralreferent Friedmann hielt eine Rede zur 300-Jahr Feier der Aukapelle. Vielen Dank Georg für die Veröffentlichung deines Berichts:
Auf positive Resonanz fiel am Sonntag nach Fronleichnam der festliche Gottesdienst zum 300jährigen Jubiläum der Aukapelle, die auf dem Berg zwischen Nankendorf und Waischenfeld liegt. Ca. 300 Gläubige fanden sich dort ein. Die Gläubigen kamen aus den Pfarreien Nankendorf und Waischenfeld, die aus diesem Anlass anstelle der Flurprozession in diesem Jahr eine Wallfahrt zur Kapelle auf dem Auberg machten.
Nach der Eröffnung des Gottesdienstes durch Pater Rajesh Lugun, der alle Gläubigen, die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen, die Kommunionkinder und die vielen Ministranten begrüßte, blickte Pastoralreferent Georg Friedmann in der Einführung auf die Geschichte des kleinen Gotteshauses. Auf einer Jagdkarte aus dem Jahr 1718 ist eine Kapelle auf dem Auberg verzeichnet. Vermutlich dürfte dort aber schon länger eine Kapelle gestanden haben, was aber nicht mehr zu belegen ist.
In den Jahrhunderten ist dieses Kleinod den Nankendorfern –und nicht nur diesen – ans Herz gewachsen. Für Wallfahrten war die Aukapelle wichtig, da die Wallfahrer sich hier stärkten – die Seele durch das Gebet, den Leib mit einer Brotzeit. In der Zeit vor 300 Jahren führte auch die Waischenfelder Fonleichnamsprozession am Nachmittag über den Auberg. Das Altarbild aus dem Jahr 1815 zeigt Maria mit dem Jesuskind. Die Aukapelle ist eine Maria-hilf-Kapelle. Und dass Maria als Fürsprecherin vielen Menschen geholfen hat, belegen die Votivgaben in der Kapelle.
Informationen zur Geschichte der Kapelle und eine Geschichte zur Wunderkraft des Altarbildes, die nach dem Tagesgebet vorgetragen wurde, sind auf der neuen Infotafel nachzulesen, die Kurt Neuner in Zusammenarbeit mit der Stadt Waischenfeld erstellt hat.
Als Evangelium hörte die festliche Gemeinde die Hochzeit zu Kana, in der Maria als Fürsprecherin des Brautpaares sich an Jesus wendet.
Das war auch der Gedanke für die Predigt: die Bitte „Maria hilf“ wird zum Glaubenssatz, wenn es heißt: „Maria hilft“. Maria hat vielen Menschen geholfen, die sie als Fürsprecherin anriefen. Und Maria wird in Zukunft helfen – gerade auch in unsicheren Zeiten. Möge Maria so auch helfen bei der Bildung der neuen Seelsorgeeinheiten, die die Gläubigen zurzeit sehr beschäftigen. Wie geht es weiter mit unseren Kirchen, Kapellen und Pfarrgemeinden?Mit diesem Hintergrund wurde für die Fürbitten das Gebet „Schritte ins Neuland wagen“ ausgesucht, in das der Ruf „Bitt Gott für uns, Maria!“ eingefügt wurde.
Vor dem Segen dankten Bürgermeister Edmund Pirkelmann (Waischenfeld) und Pfarrgemeindratsvorsitzender Stephan Stöckel (Nankendorf) für alle Sorge um die Aukapelle und allen Beteiligten und Gläubigen für die Feier dieses besonderen Gottesdienstes.Den Festgottesdienst unter freiem Himmel konzipierten Monika Zahn, Lothar Zitzmann und Pastoralreferent Georg Friedmann. Den Gottesdienst und die anschließende Prozession gestalteten der Musikverein Waischenfeld musikalisch aus.
Denn nach dem Gottesdienst, während Waischenfeld wieder zurück wallte, zogen viele Gläubige in eucharistischer Prozession, die zu einem Zeugnis lebendigen Glaubens wurde, zur Pfarrkirche St. Martin, wo mit dem eucharistischen Segen, den P. Lugun spendete, die Feier endete und nahtlos ins Pfarrfest rund um die Pfarrkirche überging, zu dem der Pfarrgemeinderat Nankendorf einlud.
Ein Fazit: Aus Geschichte und Traditionen lässt sich für die Gegenwart und die Zukunft lernen. Denn eindrucksvoll bewies der Gottesdienst an der Aukapelle, dass es möglich ist, gemeinsam etwas zu machen und so miteinander einen Schritt in die Zukunft zu gehen, wenn es dann gilt, erst recht vermehrt zusammenzuarbeiten.
Georg Friedmann, Pastoralreferent